Tuesday, January 20, 2009

Die Ära Bush (Teil 6)

Teil 6 unserer Serie über George W. Bush: Wie schwer es sein wird, sich an das Ende seiner Amtszeit zu gewöhnen.

"George W. Bush ist dumm und böse und eine Katastrophe für die Welt". Diese Aussage war in Deutschland in den vergangenen Jahren keine Meinung, die diskutiert wurde; es war vielmehr eine allgemeingültige Diskussionsgrundlage. So war jedes Gespräch über die Bush-Politik von vornherein schwierig.

Für die Gegner von George W. Bush waren die letzten 8 Jahre eigentlich recht angenehm. Bush-Hasser Michael Moore verdiente Millionen, Menschen erfreuten sich an seinen Büchern, waren sich einig, hatten ein Ventil für all ihren Ärger: George W. Bush, der fundamentalistische Cowboy, ist an allem Schuld. Bush galt in dieser Welt als der Pol des Bösen. Immer und überall wurde auf Bush und seine Politik geschimpft, über ihn gelacht und gespottet. Mit Bush verliert die Welt ihr wichtigstes Hassobjekt - eine Lücke, die eine einschneidende Veränderung unserer Kultur bedeuten wird.

Entsprechend schwierig war die Zeit manchmal für Bush-Anhänger: man musste schon ein dickes Fell haben, um die vielen Anfeindungen auszuhalten. Der Bush-Kritik konnte man auch nicht entfliehen: selbst weit Abseits der Politik, etwa in der Serie "O.C. California", wurde über "W" geschimpft. Das geht früher oder später an die Nerven und die Nieren.

Bei Diskussionen in Schule, Uni, Familie und im Internet war man oft alleine - und sah sich einer Übermacht aus politischen Gegnern konfrontiert, die einen belächelten oder beleidigten. Es war eine große Herausforderung.

Das soll aber nicht verbittert klingen. Meistens hat es trotz allem Spass gemacht, den Präsidenten zu verteidigen. Es war ermutigend, die Erfolge seiner Politik und die Standfestigkeit seiner Persönlichkeit zu beobachten. Ich blicke, vielleicht ähnlich wie George W. Bush, stolz auf eine Zeit zurück, in der ich getan habe, was ich vor Gott und meinem Gewissen für das Richtige hielt, auch bei starkem Gegenwind.

Es hat sich gelohnt.