Monday, August 03, 2009

100 Dinge (2): ZDF-Fernsehgarten

"Das wollte ich schon immer mal machen..." - eine Liste mit solchen Dingen haben die meisten Menschen im Hinterkopf. In der Serie "1oo Dinge" berichte ich von Dingen auf meiner Liste, die ich in die Tat umgesetzt habe. Folge 2: Ein Besuch im ZDF-Fernsehgarten

Mainz ist nicht weit weg, und das Praktikum meiner Freundin beim ZDF war die ideale Gelegenheit, endlich, endlich mal den berühmten Fernsehgarten (viele weitere Fotos im Facebook, Bilder und Videos beim ZDF) zu besuchen.
Für die wenigen, die die Sendung nicht kennen: der Fernsehgarten ist eine Musik- und Spielshow mit einer über 20-jährigen Tradition beim ZDF. Produziert wird sie in den Sommermonaten live und open air auf dem ZDF-Gelände in Mainz. Als Zielgruppe würde ich Senioren mit ihren Enkeln angeben, aber tatsächlich waren auch viele junge Leute (vielleicht wegen Daniel Schumacher) und Paare mittleren Alters da. In der 3-stündigen Show passiert eine Menge, hier eine kleine Auswahl.

Moderatorin Andrea "Kiwi" Kiewel (Foto) führt gewohnt heiter durch das sehr schlagerlastige Programm. Eigentlich ist es sinnvoll, bei der Show keine Platzkarten zu haben, denn die Mehrheit des Publikums bewegt sich sowieso über das Gelände, um die Aktionen auf den verschiedenen Bühnen zu sehen. Animiert wird man dort von mehreren Warm-Uppern, die das Klatschtempo vorgeben und Tafeln mit den Liedertexten hochhalten, damit das Publikum auch mitsingen kann (doch wer braucht beim Lied vom roten Gummiboot noch eine Texthilfe?). Jedenfalls ist die Atmosphäre sehr fröhlich und entspannt, auch wenn Sendeassistentinnen mal eben den Poolbereich für einen Kameramann räumen wollen, innerhalb von 30 Sekunden, "einfach drängeln, das ist am einfachsten". Eine Dame um die 40 erzählt mir, sie sei wegen Andre Stade hier. Der präsentiert einen Hit mit dem vielsagenden Titel "Du hast noch immer Sterne in den Augen". Das Motto heute ist Italien, darum wird natürlich Pizza gebacken und Eis verschenkt. Darüber hinaus sind dutzende kleine Fiat 500 auf dem ganzen Gelände ausgestellt.
Der berühmteste Gast der Sendung war Kristina Bach, die mir ein Autogramm gegeben hat. Model Jana-Ina ("Das Model und der Freak") kam mit ihrem Mann Giovanni. Offensichtlich ist sie Linkshänderin, denn beim Autogrammeschreiben flüsterte eine Mutter zu ihrer Tochter: "Guck mal, die schreibt mit links!!". Ich wollte schon "Wahnsinn, genau wie Obama" rufen, tat es dann aber doch nicht. Nach fast 3 Stunden Entertainment inklusive einer Horde Halbnackter, die mit bunt bemalten Körpern das Sendelogo nachstellten, wurden noch die Wildecker Herzbuben als Mainzelmännchen verkleidet.

Fazit:

Es war sehr nett beim ZDF, und ich habe vor, nächstes Jahr wiederzukommen. Eine so große Show ist auch für Leute fern der Zielgruppe interessant mitzuerleben.


Saturday, August 01, 2009

Nahrungsimperialismus

Nun ist es soweit: in der verschlafenen Vorstadt, die dem Autor dieser Zeilen lange Zeit eine ruhige Heimat geboten hat, gibt es seit wenigen Tagen ein Restaurant der Kette "Burger King". Das fühlt sich irgendwie merkwürdig an, da die Stadt bisher ein recht ländliches Nest war. Will man in einem Ort wohnen, der einen Burger King hat? Philosophie.
Die Kleinstädter reagieren gemischt. Die Frisörin dieses Autors, eine junge Mutter, ist begeistert und will regelmässig in besagtem Restaurant einkehren. Der Automechaniker von Gegenüber hätte den Burgerladen "nicht gebraucht". Eine andere Mutter seufzt: "Wenn es wenigstens ein Mc Donald's wäre...".
Die Dorfjugend hingegen ist begeistert: zu später Stunde findet eine regelrechte Völkerwanderung zum vor den Toren der Stadt gelegenen Systemgastronomen statt. Wie praktisch, dass gegenüber des Burger King eine Tankstelle liegt, die dessen Speisekarte mit Alkohol ergänzt. Unpraktisch für nüchterne Autofahrer, die den halbstarken Fußgängern dann ausweichen müssen.

Der Imperialismus der Nahrungsmittel ist also auch in der Kleinstadt angekommen. Wenn es wenigstens ein Starbucks wäre...


100 Dinge (1): Fleischokolade

"Das wollte ich schon immer mal machen..." - eine Liste mit solchen Dingen haben die meisten Menschen im Hinterkopf. In der Serie "1oo Dinge" berichte ich von Dingen auf meiner Liste, die ich in die Tat umgesetzt habe.
Folge 1: Fleich mit Schokolade essen

Immer öfter hört man von Rezepten, die Fleisch mit Schokolade kombinieren - beides lecker, aber geht das auch zusammen? Als ich neulich mit großem Hunger auf dem Geburtstag eines Freundes ankam, war ich vom Buffet so überwältigt, dass ich mich nicht entscheiden konnte. Also habe ich Hauptgericht und Dessert kombiniert, und statt Kräuterbutter eine Kugel Schokoladeneis auf mein Steak getan. Schon vor dem Verzehr musste ich mir einige vorwurfsvolle und irritierte Blicke gefallen lassen.
Das Schokoeis schmolz langsam auf meinem Steak dahin und vermischte sich mit dem Fleischsaft. Geschmacklich war die Angelegenheit nicht gut. Das Eis war sehr dominant, so dass das Fleisch nicht zu schmecken war. Gleichzeitig hat aber das Eis nicht nach Schokoladeneis, sondern irgendwie merkwürdig geschmeckt.
Fleisch mit Schokolade schmeckt dann gut, habe ich mir sagen lassen, wenn die Schokolade unverfälscht verwendet wird - im Eis sind schon zu viele Zusatzstoffe, die sich dann nicht mit dem Fleisch vertragen.

Fazit:

Eis zusammen mit Steak schmeckt nicht. Es gibt aber wohl andere Fleischokolade-Rezepte, die besser sind. Von solchen Experimenten habe ich aber erstmal genug.