Wednesday, February 25, 2009

Präsident Obamas Rede

Gestern Abend hat Präsident Obama seine erste große Rede vor beiden Häusern des Kongresses gehalten. Da er erst seit kurzem im Amt ist war dies noch keine offizielle "Rede zur Lage der Nation", der protokollarische Ablauf war jedoch der gleiche.
Die Rede ging fast ausschliesslich über wirtschaftspolitische Themen und kaum um Sicherheit und Außenpolitik. Dennoch war sie über große Teile sehr gut, Barack Obamas Ziel war es vor allem, die Amerikaner zu ermutigen. Am Anfang der Rede leistete sich der neue Präsident einen kleinen Fehler: er wollte beginnen, bevor die Sprecherin des Repräsentantenhauses ihm offiziell das Wort erteilte. Nancy Pelosi musste ihn nochmal unterbrechen.

Hier eine Passage, die mir sehr gut gefallen hat:

And I think about Ty’Sheoma Bethea, the young girl from that school I visited in Dillon, South Carolina – a place where the ceilings leak, the paint peels off the walls, and they have to stop teaching six times a day because the train barrels by their classroom. She has been told that her school is hopeless, but the other day after class she went to the public library and typed up a letter to the people sitting in this room. She even asked her principal for the money to buy a stamp. The letter asks us for help, and says, "We are just students trying to become lawyers, doctors, congressmen like yourself and one day president, so we can make a change to not just the state of South Carolina but also the world. We are not quitters.

Tuesday, February 10, 2009

Humanitäre Interventionen

In der gestrigen Folge von "Eine himmlische Familie" wurden die furchtbaren Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan thematisiert, vor allem die brutale Unterdrückung der Frauen durch die Taliban. Die Protagonisten der Serie diskutierten, was man tun könne und beteiligten sich an einer Demonstration.
Diese Folge lief erstmals 1999 im US-Fernsehen. Es sollte noch zwei Jahre dauern, bis eine internationale Koalition unter Führung der USA in das Land einmarschierte und die Herrschaft des Terrors beendeten. Seitdem können Frauen und Mädchen in Afghanistan die Rechte wahrnehmen, die im Westen selbstverständlich sind; zum Beispiel den Besuch einer Schule. Diese Intervention kam erst durch die Terroranschläge vom 11. September, die in Afghanistan geplant wurden, zu stande.

Der Westen tendiert noch immer dazu, Menschenrechtsverletzungen zu ignorieren oder achselzuckend hinzunehmen, wenn sie ihn nicht direkt betreffen. Die Frage nach der Berechtigung von humanitären Interventionen ist eine der zentralen Fragen der politischen Theorie, und es gibt sicherlich keine einfache Antwort auf sie. Klar ist immerhin, denke ich, dass freie Nationen die Verantwortung haben, zur Beendigung von Unterdrückung und Unfreiheit in der Welt beizutragen. Das beginnt damit, dass sich die Bürger dieser freien Staaten das Unrecht in der Welt mehr zu Herzen nehmen.

In Afghanistan gibt es noch viel zu tun, und ich bin froh, dass der Westen hier weitgehend geschlossen zu seiner Verantwortung steht. Das geschieht im Großen wie im Kleinen - ein guter Freund von mir ist letzte Woche zu einem Praktikum nach Afghanistan aufgebrochen.

Zivilcourage funktioniert auch global.