Saturday, December 30, 2006

Frohes Neues Jahr!

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Das Jahr 2006 verabschiedet sich mit einem Paukenschlag: der zehntausendfache Menschenschlächter Saddam Hussein wurde in den frühen Morgenstunden hingerichtet; im ganzen Irak brach Jubel aus. Hoffen wir, dass das gebeutelte Land 2007 noch größere Fortschritte macht.

Allen Lesern wünsche ich ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2007! Ich hoffe, ihr bleibt diesem Blog gewogen und schaut gelegentlich vorbei. Die ein oder andere Idee für einen interessanten Beitrag habe ich bereits im Hinterkopf. Und jetzt: lasst es krachen!

Tuesday, December 19, 2006

Weihnachten an der Front

Jedes Jahr um die Weihnachtszeit häufen sich die Berichte über die Sorgen und Ängste, die Angehörige von US-Soldaten um ihre Lieben ausstehen müssen. In Amerika sieht man häufig Aufkleber und Magnete mit dem berühmten "Support Our Troops"-Schriftzug. So groß das Opfer für die Soldaten auch ist, ihre Familien erdulden ebenso harte Zeiten. Kinder, die ihren Vater vermissen, Frauen, die sich um ihren Mann sorgen. Zehntausende Schicksale.

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Verständlich, dass sich Friedensaktivisten des berühmten "Support Our Troops"-Slogans bedienen und ein "-bring them home!" hinten anfügen. In der Tat ist dies ein Wunsch, den viele Teilen; aber es ist ein Wunsch, den die Regierung, so sehr sie auch will, nicht erfüllen kann. Gegner des Irak-Krieges haben den USA immer wieder vorgeworfen, diesen aus egoistischen Gründen zu führen. Eben jene Kriegsgegner sind es jetzt, die aus amerikanisch-egoistischen, aber auch verzweifelten Motiven ihre Truppen nach Hause holen möchten. Wie gesagt, der Wunsch ist verständlich - nichts würde man den Militärs und ihren Angehörigen mehr gönnen, als ein freudiges Wiedersehen an Weihnachten. Leider müssen die Soldaten im Irak bleiben. Es gibt keine Alternative. Amerika hat mit der Entscheidung, in den Irak einzumarschieren, ein großes Stück Verantwortung übernommen, dem es sich jetzt stellen muss. Terroristen, Mörder, warten nur darauf, über die Menschen im Irak herzufallen - jene Menschen, die gerade ihre Freiheit gewonnen haben, die sich noch nicht schützen können. Fast 3000 amerikanische Soldaten wären umsonst gestorben, wenn diese Menschen nicht weiterhin beschützt werden, wenn man diesen Menschen nicht eine bessere Zukunft schaffen würde. Die Selbstlosigkeit, mit der die Army-Familien auch dieses Weihnachtsfest für die Menschen im Irak opfern, verdient unseren Respekt und unseren Dank.

Thursday, December 14, 2006

An alle Anrufer

Liebe Freunde und Verwandte! Seit ca. 7 Jahren telefoniere ich nun mit einem Handy, und ein stetes Ärgernis war die Mailbox. Das Abhören der Mailbox kostet 1. Zeit, 2. Geld und 3. Strom. Aber nie, nie, nie in diesen 7 Jahren war auf der Mailbox etwas anderes zu hören als "Hallo, Ruf mich mal zurück". Besonders lieb sind mir jene Mitmenschen, die für eben diese Botschaft 3 Minuten brauchen.
Wie auch immer, ich habe endlich rausgefunden, wie man die Mailbox deaktivieren kann. Das habe ich getan, und wer mich nun anruft, hat entweder das Glück, mich zu sprechen, weil ich ohne den Zwangsanrufbeantworter viel länger Zeit habe, ans Telefon zu gehen, oder derjenige kann mir eine SMS schicken lassen, in der um Rückruf gebeten wird - ohne dass mich das Zeit, Geld und Strom kostet. Vielen Dank für das Verständnis!

Sunday, December 03, 2006

Ist das noch James Bond?

Es ist wahrlich nicht leicht, sich ein Urteil über diesen 21. Bond-Film zu bilden angesichts des Gefühls der Ratlosigkeit, das er beim Zuschauer hinterlässt. Nie haben sich die Produzenten so eng an die Romanvorlage gehalten; doch stellt sich die Frage: war das wirklich James Bond?

Als im Jahr 1969 erstmals ein anderer als der legendäre Sean Connery die Rolle des James Bond übernehmen musste, taten die Produzenten alles, um den Fans den Umstieg so leicht wie möglich zu machen, beispielsweise wurden im Vorspann kurze Ausschnitte aus den vergangenen 007-Abenteuern gezeigt. Die Botschaft war deutlich: Keine Panik, es ist immer noch euer Bond!

Daniel Craig nun ist der 6. James Bond. Seine Wahl war mehr als umstritten, doch nach Pierce Brosnan war es sowieso schwer, einen würdigen Ersatz zu finden. Craig wurde schon lange vor Drehbeginn heftig kritisiert und viele Fans der Serie hielten ihn, wie damals George Lazenby, für eine schlechte Wahl. Im Jahre 2006 jedoch kümmert es die Produzenten scheinbar weniger, wie ihr Publikum die Umstellung auf einen neuen Bond verkraftet, denn es wird nichts unternommen, um diese zu erleichtern. Im Gegenteil: Bond-Kenner und –Traditionalisten werden durch zahlreiche Details und Fehler zusätzlich verstört. Schmerzlich vermisst werden Miss Moneypenny und Q.

Die Eröffnungssequenz, diesmal in schwarz-weiss, ist ungewöhnlich kurz und mündet in einen seltsam fremden Vorspann, in dem erstmals die schönen Frauen fehlen – ein Mangel, der sich auch im weiteren Verlauf des Films nicht ändern wird. Das Titellied von Audioslave-Sänger Chris Cornell ist gewöhnungsbedürftig, was aber nicht schlecht sein muss. Für den Soundtrack zeigt sich zum vierten Mal in Folge der geniale David Arnold verantwortlich, welcher hier aber eindeutig seine schwächste Arbeit abgeliefert hat. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Schlussszene, in der das erste Mal Monty Normans berühmtes James-Bond-Thema erklingt. Ob dieser zugegeben ergreifende Effekt es aber Wert war, während des ganzen restlichen Films auf diese so typische Musik zu verzichten, sei dahingestellt.

Nach dem Vorspann hat „Casino Royale“ gleich einen actiongeladenen Höhepunkt: in einer atemlosen Sequenz, die leider viel zu schnell geschnitten ist, verfolgt Bond einen Bombenleger bis in die luftigen Höhen eines Krans. Die schlechte Kameraarbeit hier wird später bei den Casinoszenen wettgemacht, am Spieltisch erlebt der Zuschauer brillante Perspektiven. Überhaupt gehören diese ruhigen Szenen zu den spannendsten, leider dürften die zahlreichen Kinogänger, die vom Texas Hold’em-Poker nichts verstehen, dies anders beurteilen.

Ein anderes Thema des Films ist das product placement: eigentlich stört es nicht. Das Handy sieht man ein bisschen zu oft, das Auto hätte man gerne etwas länger gesehen. Schon jetzt Kult sind die Szenen in Gunther von Hagens „Körperwelten“-Ausstellung. Hier ist den Machern wirklich ein guter Einfall geglückt.

Hauptsache in diesem Film sind nicht die Terroristen. Überhaupt hat man das Gefühl, der Story fehle es an einem roten Faden. Kein Superschurke, der die Welt vernichten will. Die Hauptsache in diesem Film ist stattdessen Bond selbst und seine Liebe zur Schatzbeamtin Vesper Lyndt, deren barockes Äußeres sich ebenfalls wenig in die Tradition der üblichen Bond-Gespielinnen einfügen mag. Tatsächlich fällt zwischen den Beiden das Wort „Liebe“, und James will sogar seinen Beruf an den Nagel hängen, um sie heiraten zu können. Die Konversationen sprühen hier vor Wortwitz, wenn man als Fan jedoch anmerken will, dass der „echte“, oder eben nur der „gewohnte“, James Bond weder „Schlampe“ noch „blöde Kuh“ sagen würde. Bis zur DVD-Veröffentlichung wollen wir dieses Manko der eigentlich recht gelungenen Synchronisation zuschieben. Manches allerdings glaubt man schon gehört zu haben – so gleicht Vespers Philosophieren über die Arbeit als Agent verdächtig dem von Natalya Simonova in „GoldenEye“. Vespers Tod scheint Bond nicht sehr nahe zu gehen, noch viel weniger der brutale Mord an seiner Kurzzeit-Freundin mit Namen Solange. Dies scheint unglaubwürdig angesichts seiner emotionalen Reaktion auf den Tod seiner Feindin Elektra King in „Die Welt ist nicht genug“. Doch diese Geschichte ist zur Zeit von „Casino Royale“ ja noch gar nicht passiert, womit wir beim wichtigsten Punkt dieses Bond-Films angelangt wären.

„Casino Royale“ spielt in der Zeitrechnung des Bond-Universums noch vor „Dr. No“, also vor 1962. Dennoch spielt der Film gleichzeitig im 21. Jahrhundert (M: „Nach dem 11. September…“; „Herrgott, wie mir der Kalte Krieg fehlt“). Diese verstörenden Zeitunterschiede dominieren den Film und alles, was darin geschieht. Bond lernt Felix Leiter kennen, mit dem er schon in vielen Filmen zusammengearbeitet hat. Bond wird von der wunderbaren Judi Dench als M heruntergeputzt, obwohl die beiden über die Jahre fast schon Freunde wurden. Daniel Craig (dessen blonde Haare nicht, wie oft behauptet, stören) soll also der junge Bond sein – doch er sieht älter aus als einige seiner Vorgänger. Somit beantwortet „Casino Royale“ eine Frage: was wäre, wenn die ersten 20 Bond-Filme nie stattgefunden hätten, und ein junger Mann namens James Bond heute beim MI6 anfangen würde?

Leider ist dies eine Frage, die niemand gestellt hat.