Eines meiner Lieblingsthemen sind bekanntlich die Medien in den USA, und da tut sich momentan eine ganze Menge. Konkret: der Kulturkampf der Meinungsmacher geht unter Präsident Obama in eine neue, spannende Runde.
Die großen Networks tun, was sie bereits im Wahlkampf taten: Obama unterstützen. Viel interessanter sind da die Nachrichtensender.
CNN bleibt Obama-freundlich und geht gleichzeitig immer kritischer und unfairer mit der republikanische Opposition um. Jüngster Beweis dafür ist das Medien-Drama um die (inzwischen suspendierte) CNN-Reporterin Susan Roesgen. Als sie für CNN über Demonstrationen gegen hohe Steuern berichtete, stritt sie sich mit Demonstranten und erklärte, die Demo sei "highly promoted by the right-wing conservative network Fox". Der Skandal war perfekt, Fox News zeigte den Ausschnitt wieder und wieder und beklagte, dass CNN seine Zuschauer und die amerikanischen Bürger, die demokratisch ihre Meinung äusserten, nicht respektiere.
Es stimmt, dass die Berichterstattung über die Anti-Steuern-Demonstrationen in den Mainstream-Medien sehr ungerecht behandelt wurden. Sehr viele Amerikaner haben gegen die besorgniserregende Steuerpolitik Obamas demonstriert und hätten mehr Fairness und Aufmerksamkeit verdient gehabt. Der Vorwurf von Susan Roesgen trifft in sofern zu, dass Fox News sich weitgehend auf die Seite der Demonstranten geschlagen hat.
Womit wir beim Thema Fox News wären. Viele Beobachter fragten sich, wie der überwiegend konservative Sender sich unter Obama verhalten würde. (In den deutschen Medien wird Fox News nach wie vor nur mit den Attributen "konservativ", "republikaner-freundlich" oder "rechts" erwähnt, während etwa MSNBC, viel weiter von der Mitte entfernt, nicht als "links" oder "liberal" bezeichnet wird).
Zum einen berichtet Fox News relativ fair über Obama. Die Kommentatoren kritisieren Obamas Steuerpolitik und seine amerikakritischen Äusserungen im Ausland teils scharf, weisen aber auch oft auf den "Benefit of the Doubt" hin und sagen, dass man ihm Erfolg wünschen sollte.
Zum anderen glauben viele Konservative in Amerika, den "Kampf der Kuturen" verloren zu haben und suchen jetzt, unter einem Präsidenten Obama, der mindestens so links ist wie Jimmy Carter, nach einer Plattform. Daher steigen die Quoten von Fox, und der Sender geht darauf ein. Fox News hat kürzlich das Internetportal "The Fox Nation" gegründet, eine "community that believes in the American Dream: Life, liberty, and the pursuit of happiness. One that believes being an American is an honor, as well as a great responsibility—and a wonderful adventure." Geworben wird mit Slogans wie "We Want You To Be Heared". Unter einem linken Präsidenten, der Informationshoheit linker Journalisten und einer dominierenden Linkskultur aus Hollywood scheint es das Bedürfnis nach einer "Gegenöffentlichkeit" zu geben - das nutzt Fox News, bisher, ohne zum unfairen Scharfmacher zu werden.
MSNBC etabliert sich unverholen als linksalternativer Meinungskanal. In der Radausendung von Frontmann Keith Olbermann erklärte die linksradikale Aktivistin und Schauspielerin Janeane Garofalo, die Demonstranten gegen die Steuerpolitik seien allesamt Rassisten, die mit einem schwarzen Präsidenten nicht zurechtkommen (obwohl selbstredend viele Schwarze mitdemonstrierten). Widersprochen wurde ihr nicht. Eines von vielen Beispielen täglich. Um fair zu bleiben: die linke Primetime-Moderatorin und Aktivistin für die Rechte Homosexueller Rachel Maddow kann auch "erzkonservative" Republikaner wie Tim LaHaye fair und freundlich interviewen. Das hat mir gefallen.
Eine neue Umfrage von Pew zu dem Mediengeschehen ergab, dass 29 Prozent der Befragten der Meinung waren, Fox News sei zu kritisch zu Obama. CNN und MSNBC bekamen jeweils 16 Prozent bei der Frage, wer zu unkritisch mit Obama umgehe. Die Networks bekommen hier um die 15 Prozent.
Das Thema bleibt uns auf jeden Fall erhalten. Fox News bekommt Sensationsquoten mit dem konservativen Glenn Beck, der in seiner Show gerne mal weint (siehe YouTube). Bush-Fan Sean Hannity hat sich bereiterklärt, sich für eine Charity-Aktion waterboarden zu lassen. Fox-Star Shepard Smith hat in einem Plädoyer gegen Folter das F-Wort benutzt.
Es wird also nicht langweilig im amerikanischen Fernsehen.
Die großen Networks tun, was sie bereits im Wahlkampf taten: Obama unterstützen. Viel interessanter sind da die Nachrichtensender.
CNN bleibt Obama-freundlich und geht gleichzeitig immer kritischer und unfairer mit der republikanische Opposition um. Jüngster Beweis dafür ist das Medien-Drama um die (inzwischen suspendierte) CNN-Reporterin Susan Roesgen. Als sie für CNN über Demonstrationen gegen hohe Steuern berichtete, stritt sie sich mit Demonstranten und erklärte, die Demo sei "highly promoted by the right-wing conservative network Fox". Der Skandal war perfekt, Fox News zeigte den Ausschnitt wieder und wieder und beklagte, dass CNN seine Zuschauer und die amerikanischen Bürger, die demokratisch ihre Meinung äusserten, nicht respektiere.
Es stimmt, dass die Berichterstattung über die Anti-Steuern-Demonstrationen in den Mainstream-Medien sehr ungerecht behandelt wurden. Sehr viele Amerikaner haben gegen die besorgniserregende Steuerpolitik Obamas demonstriert und hätten mehr Fairness und Aufmerksamkeit verdient gehabt. Der Vorwurf von Susan Roesgen trifft in sofern zu, dass Fox News sich weitgehend auf die Seite der Demonstranten geschlagen hat.
Womit wir beim Thema Fox News wären. Viele Beobachter fragten sich, wie der überwiegend konservative Sender sich unter Obama verhalten würde. (In den deutschen Medien wird Fox News nach wie vor nur mit den Attributen "konservativ", "republikaner-freundlich" oder "rechts" erwähnt, während etwa MSNBC, viel weiter von der Mitte entfernt, nicht als "links" oder "liberal" bezeichnet wird).
Zum einen berichtet Fox News relativ fair über Obama. Die Kommentatoren kritisieren Obamas Steuerpolitik und seine amerikakritischen Äusserungen im Ausland teils scharf, weisen aber auch oft auf den "Benefit of the Doubt" hin und sagen, dass man ihm Erfolg wünschen sollte.
Zum anderen glauben viele Konservative in Amerika, den "Kampf der Kuturen" verloren zu haben und suchen jetzt, unter einem Präsidenten Obama, der mindestens so links ist wie Jimmy Carter, nach einer Plattform. Daher steigen die Quoten von Fox, und der Sender geht darauf ein. Fox News hat kürzlich das Internetportal "The Fox Nation" gegründet, eine "community that believes in the American Dream: Life, liberty, and the pursuit of happiness. One that believes being an American is an honor, as well as a great responsibility—and a wonderful adventure." Geworben wird mit Slogans wie "We Want You To Be Heared". Unter einem linken Präsidenten, der Informationshoheit linker Journalisten und einer dominierenden Linkskultur aus Hollywood scheint es das Bedürfnis nach einer "Gegenöffentlichkeit" zu geben - das nutzt Fox News, bisher, ohne zum unfairen Scharfmacher zu werden.
MSNBC etabliert sich unverholen als linksalternativer Meinungskanal. In der Radausendung von Frontmann Keith Olbermann erklärte die linksradikale Aktivistin und Schauspielerin Janeane Garofalo, die Demonstranten gegen die Steuerpolitik seien allesamt Rassisten, die mit einem schwarzen Präsidenten nicht zurechtkommen (obwohl selbstredend viele Schwarze mitdemonstrierten). Widersprochen wurde ihr nicht. Eines von vielen Beispielen täglich. Um fair zu bleiben: die linke Primetime-Moderatorin und Aktivistin für die Rechte Homosexueller Rachel Maddow kann auch "erzkonservative" Republikaner wie Tim LaHaye fair und freundlich interviewen. Das hat mir gefallen.
Eine neue Umfrage von Pew zu dem Mediengeschehen ergab, dass 29 Prozent der Befragten der Meinung waren, Fox News sei zu kritisch zu Obama. CNN und MSNBC bekamen jeweils 16 Prozent bei der Frage, wer zu unkritisch mit Obama umgehe. Die Networks bekommen hier um die 15 Prozent.
Das Thema bleibt uns auf jeden Fall erhalten. Fox News bekommt Sensationsquoten mit dem konservativen Glenn Beck, der in seiner Show gerne mal weint (siehe YouTube). Bush-Fan Sean Hannity hat sich bereiterklärt, sich für eine Charity-Aktion waterboarden zu lassen. Fox-Star Shepard Smith hat in einem Plädoyer gegen Folter das F-Wort benutzt.
Es wird also nicht langweilig im amerikanischen Fernsehen.