Tuesday, February 23, 2010

Europäischer Narzissmus

Bei der "Achse des Guten" ist heute das beste Essay erschienen, das ich seit langem gelesen habe. Der Autor erklärt in seinem unbedingt lesenswerten Text Gründe für den europäischen und speziell deutschen Antiamerikanismus. Auszüge:

Barack Obama ist in den Augen der meisten Westeuropäer kein typischer Amerikaner. Als Schwarzer gehört er einer Minderheit an, die von vielen Europäern in einer ewigen Opferrolle gesehen wird. Wenn die Deutschen also Obama lieben, dann lieben sie einen Amerikaner, der in ihren Augen eigentlich kein Amerikaner ist, sondern vielmehr ein Angehöriger einer unterdrückten Minderheit, der durch seinen Wahlsieg das amerikanische System besiegt hat. Nichts könnte absurder sein als diese Ansicht. In Wahrheit ist der Wahlsieg Obamas ja gerade ein Zeichen für die Offenheit, Liberalität und Entwicklungsfähigkeit Amerikas – wohl in keinem europäischen Land könnte ein Schwarzer Präsident werden.

Diese Stärke Amerikas zeigt sich allerdings genauso auch auf der anderen Seite des politischen Spektrums: Michael Steele, der neue Vorsitzende der Republikanischen Partei, ist ein Afroamerikaner. Und einer der möglichen Herausforderer Obamas in der Präsidentschaftswahl 2012, Bobby Jindal, der Gouverneur von Louisiana, ist ein ethnischer Inder. Diese Tatsachen sind in Europa bezeichnenderweise nur wenig bekannt, denn sie entsprechen nicht dem europäischen Klischee über die amerikanischen Konservativen, denen man gerne pauschal Rassismus vorwirft.

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Man verkennt in Deutschland, dass es die Amerikaner nur wenig interessiert, was man in Europa von ihnen denkt. Trotzdem sehen sich viele Europäer gegenüber den USA in der Position eines moralischen Schiedsrichters – man kann diesen Gedanken wohl nur mit einem Fall von kollektivem Narzissmus erklären, von dem die europäischen Gesellschaften befallen sind.

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Vermutlich hatte der westdeutsche Amerikahass zwei Gründe. Zum einen erschütterte die deutsche Niederlage im Zweiten Weltkrieg das Weltbild vieler Deutscher, das von kulturellem Hochmut gegenüber den USA geprägt gewesen war: Deutschland, die Nation Goethes und Schillers, hatte nicht nur entsetzliche Verbrechen begangen, sondern es hatte auch eine militärische und moralische Niederlage erlitten – und das ausgerechnet gegen das Land von Mickey Mouse und Coca-Cola. Das war für den deutschen Bildungsbürger – egal, ob er nun politisch links oder rechts stand – nur schwer zu ertragen.



Thursday, February 11, 2010

Geld oder Leben

Menschenleben sind wichtiger als Geld, sollte man eigentlich meinen. Viele Politiker, besonders Linke, sehen das offensichtlich anders.

Es geht um den Kauf der so genannten "Steuersünder-CD". Schlimm genug, dass eine konservativ-liberale Koalition sich zu deren Kauf entschlossen hat. Bemerkenswert ist, dass die Regierung dabei den massiven Forderungen der linken Opposition Folge geleistet hat. Besonders SPD und Linkspartei haben den Kauf der Daten-CD ausdrücklich empfohlen. Sie folgen dabei offensichtlich dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel" - denn der Kauf der CD wird von vielen Beobachtern als kriminell gewertet. Der Staat sollte keine Hehlerware kaufen. Des weiteren ermutigt die deutsche Regierung damit Kriminelle zum weiteren Datenklau, wenn sich damit so viel Geld verdienen lässt (2,5 Millionen Euro will die Regierung Merkel für die CD bezahlen).

"Der Zweck heiligt die Mittel" ist eine Einstellung, die man vertreten kann - dann aber auch bitte konsequent. Die selben Politiker und Parteien, für die nun der Zweck die verwerflichsten Mittel heiligt, haben uns jahrelang erklärt, dass eben dieses Prinzip nicht gelten dürfe - und zwar beim Verhör von Terroristen. Da ist nämlich jede auch nur angedeutete "großzügige Rechtsauslegung" vollkommen tabu. Für viele Politiker scheint es also völlig in Ordnung, Recht zu brechen bzw. großzügig auszulegen, wenn sich damit ein schneller Euro verdienen lässt (bzw. wenn man diesen Euro mit viel Genugtuung "denen da oben" wegnehmen kann)- nicht aber, wenn es um die Rettung tausender Menschenleben beim Verhör von antiwestlichen, antisemitischen Massenmördern geht. Deren rechtlicher Schutz liegt einigen offensichtlich mehr am Herzen als der rechtliche Schutz westlicher Kapitalisten. Diese Position ist Heuchelei pur. Entweder muss der Staat das Recht um des Rechts willen achten, oder er darf es in Extremsituationen ausdehnen. Beides geht nicht. Man erinnere sich nur an den Entführungsfall Jakob von Metzler, bei dem die Polizei dem Entführer ein verschärftes Verhör nur androhte, und bereits bestraft wurde. Linke haben damals gejubelt, weil der Zweck angeblich niemals die Mittel heilige.

Die Begeisterung, mit der linke Politiker den Kauf der Steuer-CD unterstützen, ist ein weiterer Beweis für ihre Heuchelei und ihr Messen mit zweierlei Maß. Und er ist ein weiteres Indiz dafür, dass in der Regierung Merkel einiges falsch läuft.




Monday, February 08, 2010

Finally, there's real hope!



Sarah Palin hat mich von Anfang an begeistert, aber ich war mir nicht sicher, ob sie die Republikanische Partei wirklich zurück ins Weisse Haus führen kann. Am vergangenen Samstag hat Palin die Keynote-Speech auf der konservativen Tea Party Convention gehalten, das Tea-Party-Movement ist eine neue Grassroot-Bewegung aus Bürgerrechtlern und Amerikanern, denen die Obama-Politik schon jetzt zum Hals heraushängt.
Die Rede hatte alles, was Obamas Rede zur Lage der Nation schmerzlich vermissen liess: Vision, Esprit, Charme, klare Ansagen und vernünftige Überzeugungen. Eine solche Rede habe ich schon lange nicht mehr gehört.

Sarah Palin könnte tatsächlich die Hoffnung auf eine erfolgreiche, neue, konservative Bewegung sein, die Amerika zu alten Stärken zurückführt. Alle 5 YouTube-Teile der Rede sind hier übersichtlich aufgelistet. Unbedingt anschauen!