Der Traum von der Präsidentschaft scheint für Hillary Clinton vorerst ausgeträumt zu sein. Nach über 17 Monaten zehrenden Wahlkampfs wird Barack Obama bei den letzten Vorwahlen heute Nacht die entscheidenden Stimmen bekommen und genug Superdelegierte auf seine Seite ziehen können.
Mittlerweile scheint es nicht mehr wahrscheinlich, dass die ehemalige First Lady eine Kampfabstimmung auf der National Convention anstrebt. Auf Druck der Parteispitze - und aus eigener Einsicht - wird sie wohl im Laufe der Woche anerkennen, dass Obama der Kandidat ist.
Schon vor Wochen wurde Clinton aufgefordert, aus dem Rennen auszusteigen, sie tat es nicht. Die schmerzvolle Realität musste sich langsam, sehr langsam, in Hillary setzen. Ihr Lebenswerk ist (vorerst?) gescheitert.
Die Reise begann 1975 mit der Ehe mit Bill. Der ein oder andere Beobachter unterstellt ihr bereits hier, aus Karrierekalkül gehandelt zu haben. Das ambitionierte Paar kam schnell nach oben. Als Bill Präsident war wollte Hillary nicht nur repräsentieren, mischte immer wieder in der Politik mit. Ein ums andere Mal erduldete sie die Demütigungen ihres ehebrechenden Gatten und hielt ihm die Treue - wieder aus eiskaltem Machtstreben? Sah Hillary ihren finalen Triumph, das Ziel, für das kein Preis zu hoch ist, vor ihrem inneren Auge, wann immer Monica Lewinsky die Türen des Oval Office von innen verschloss?
Man kann sie tatsächlich als die Ice Queen sehen, die alles tun würde, um ans Ziel zu gelangen.
Auf ihre Arbeit im Senat folgte dann endlich die seit Jahren, Jahrzehnten herbeigesehnte Präsidentschaftsbewerbung. Den innerparteilichen Sieg hielt sie - noch bis zum 4. Februar 2008 - für reine Formsache. Wer sollte sich ihr in den Weg stellen? Keiner der möglichen anderen Kandidaten stellte eine ernsthafte Gefahr dar.
Doch dann kam alles anders. Nicht ihre Erfolge, nicht ihre Verbissenheit, nicht ihre Erfahrung und nicht ihr Geschlecht konnten helfen gegen den charismatischen, aber substanzlosen Wanderprediger. 75.000 kamen an einem Tag, um ihn reden zu hören - und Jay Leno will beobachtet haben, wie der Mann aus Illinois sie danach alle mit nur fünf Broten und zwei Fischen sättigte.
Hillary Clinton konnte trotzdem nicht aufgeben. Jahrzehnte der Vorbereitung. Jahre der Demütigung. 17 Monate, jeden Tag eine andere Stadt, jede Nacht kaum Schlaf. Eine andere Option als den Sieg gab es für sie nie.
Hoffentlich hat sich Hillary Clinton an die Situation gewöhnen können. Denn sonst ist ihr in der Verzweiflung alles zuzutrauen.
Mittlerweile scheint es nicht mehr wahrscheinlich, dass die ehemalige First Lady eine Kampfabstimmung auf der National Convention anstrebt. Auf Druck der Parteispitze - und aus eigener Einsicht - wird sie wohl im Laufe der Woche anerkennen, dass Obama der Kandidat ist.
Schon vor Wochen wurde Clinton aufgefordert, aus dem Rennen auszusteigen, sie tat es nicht. Die schmerzvolle Realität musste sich langsam, sehr langsam, in Hillary setzen. Ihr Lebenswerk ist (vorerst?) gescheitert.
Die Reise begann 1975 mit der Ehe mit Bill. Der ein oder andere Beobachter unterstellt ihr bereits hier, aus Karrierekalkül gehandelt zu haben. Das ambitionierte Paar kam schnell nach oben. Als Bill Präsident war wollte Hillary nicht nur repräsentieren, mischte immer wieder in der Politik mit. Ein ums andere Mal erduldete sie die Demütigungen ihres ehebrechenden Gatten und hielt ihm die Treue - wieder aus eiskaltem Machtstreben? Sah Hillary ihren finalen Triumph, das Ziel, für das kein Preis zu hoch ist, vor ihrem inneren Auge, wann immer Monica Lewinsky die Türen des Oval Office von innen verschloss?
Man kann sie tatsächlich als die Ice Queen sehen, die alles tun würde, um ans Ziel zu gelangen.
Auf ihre Arbeit im Senat folgte dann endlich die seit Jahren, Jahrzehnten herbeigesehnte Präsidentschaftsbewerbung. Den innerparteilichen Sieg hielt sie - noch bis zum 4. Februar 2008 - für reine Formsache. Wer sollte sich ihr in den Weg stellen? Keiner der möglichen anderen Kandidaten stellte eine ernsthafte Gefahr dar.
Doch dann kam alles anders. Nicht ihre Erfolge, nicht ihre Verbissenheit, nicht ihre Erfahrung und nicht ihr Geschlecht konnten helfen gegen den charismatischen, aber substanzlosen Wanderprediger. 75.000 kamen an einem Tag, um ihn reden zu hören - und Jay Leno will beobachtet haben, wie der Mann aus Illinois sie danach alle mit nur fünf Broten und zwei Fischen sättigte.
Hillary Clinton konnte trotzdem nicht aufgeben. Jahrzehnte der Vorbereitung. Jahre der Demütigung. 17 Monate, jeden Tag eine andere Stadt, jede Nacht kaum Schlaf. Eine andere Option als den Sieg gab es für sie nie.
Hoffentlich hat sich Hillary Clinton an die Situation gewöhnen können. Denn sonst ist ihr in der Verzweiflung alles zuzutrauen.