Tuesday, November 10, 2009

Eindrücke aus Washington

Wie auch New York ist Washington D.C. aus Film und Fernsehen gut bekannt. Fast alle berühmten Plätze liegen in einer klaren, übersichtlichen Anordnung zueinander, und es ist keine Kunst, die Stadt schon nach 5 Minuten google earth so gut zu kennen, dass man fast keinen Stadtplan mehr braucht. Kurz: Washington ist sehr viel leichter zu erkunden als New York.

Wir waren eigentlich nur im Regierungsviertel und in Arlington, für Georgetown war keine Zeit, in die berüchtigten Slums wollten wir sowieso nicht. Die Stadt ist sauber und sehr gepflegt, die U-Bahn-Stationen wirken sehr neu und sind interessant gestaltet.

Die Laufwege auf der National Mall sind wie in New York recht weit, dennoch wirkt alles durch die vielen freien Flächen viel freier und leichter. Wir sind vom Weissen Haus über das Washington Monument und das World War II Memorial (genial!) zum Lincoln Memorial gelaufen, und dann über einen großen Umweg um den See zum Jefferson Memorial. Von dort war dann klar, dass wir die U-Bahn zum Kapitol nehmen, denn der Weg wäre nicht zu bewältigen gewesen.

Auf dem Capitol Hill ist es sehr ruhig, durch die Sicherheitsabsperrungen sind kaum Autos unterwegs, man kann auf der Straße laufen. Es herrscht eine wohltuende Stille, wie sie in New York undenkbar gewesen wäre.

Ein Must-See ist selbstverständlich der Nationalfriedhof in Arlington auf der anderen Seite des Potomac River. Auf diesem gigantischen Areal befinden sich über 300.000 Gräber von Helden der amerikanischen Geschichte, und täglich werden es mehr. Wir sind in einem offenen Bus über das Gelände gefahren, der an verschiedenen interessanten Punkten gehalten hat. Dazu gehörten das Grab von John F. Kennedy und das Grab des Unbekannten Soldaten. Dort in der Nähe befinden sich auch die Erinnerungssteine für die Raumschiffe Challenger und Columbia. Von einem Hügel inmitten des Friedhofs hat man eine atemberaubende Aussicht auf das Kapitol und Washington Monument jenseits des Potomac. Auch das Pentagon ist von oben zu sehen, es gefindet sich in Arlington direkt beim Friedhof.

Zwei U-Bahn-Stationen nach Südwesten bringen uns zunächst zur Pentagon Mall, einer riesigen Mall mit jeder Menge Läden. Auch zwei patriotisch/politische Läden gibt es, in denen leider wie überall die Fan-Artikel der Demokraten überwiegen.
Das Pentagon schließlich ist eine Station zurück Richtung Friedhof. In der Haltestelle sieht man schon Personen mit den verschiedensten Uniformen - ganz wie im Fernsehen. Das 9/11-Memorial des Pentagon erreicht man leider nur über einen langen und schlecht ausgeschilderten Fußweg quer über diverse Parkplätze; einmal angekommen weiss man diesen Platz der Stille sehr zu schätzen.

Auch bei Nacht sieht die Stadt fantastisch aus, die Beleuchtung des Weissen Hauses wird allerdings am 23 Uhr heruntergefahren - schade, wenn man ein paar Minuten zu spät kommt. Die Stadt hat insgesamt den Eindruck gemacht, als liesse es sich hier prima leben. Ich komme gerne wieder!