Thursday, February 28, 2008

McCain verprellt weitere Konservative

John McCain hat es nicht leicht mit der republikanischen Basis, Konservative wie beispielsweise Rush Limbaugh oder Ann Coulter wollen ihn nicht unterstützen. Auch Bill Cunningham, ein konservativer Radio-Talker, tat sich mit dem Kandidaten der GOP schwer, war aber bereit, zum Wohle der Partei über seinen Schatten zu springen und McCain zu unterstützen. Auf Bitten von McCains Wahlkampfteam hielt er in Cincinatti eine Warm-Up-Rede, um das republikanische Publikum in Stimmung zu bringen. In der Rede attackierte er selbstverständlich die demokratischen Präsidentschaftsbewerber Clinton und Obama. Das Publikum war begeistert.

Zum Dank für diesen Auftritt distanzierte sich John McCain wenig später von der Rede. Ohne jede Not (und ohne jeden Grund) entschuldigte sich McCain vor laufenden Kameras für jede eventuelle Beleidigung und übernahm die "volle Verantwortung". Weiter sagte er:

"My entire campaign I have treated Sen. Obama and Sen. Clinton with respect, I will continue to do that throughout this campaign."

John McCain will einen fairen und sauberen Wahlkampf, das ist löblich. Warum aber fällt er einem Unterstützer in den Rücken, der - im Auftrag der McCain-Kampagne- mit ein wenig Polemik die Basis mobilisieren will? Es sind gerade Leute wie Bill Cunningham, die McCain drigend braucht, Leute, die zu den vielen Republikanern durchdringen, die noch an John McCain zweifeln. Diese hat er nun mit dieser schändlichen Entschuldigung vor den Kopf gestossen!

Cunningham selbst tobt verständlicher Weise und will nun - wie andere prominente Konservative - Hillary Clinton unterstützen. Seine Argumente dazu sind nicht schlecht; das folgende Video zeigt Ausschnitte aus der Rede und Cunningham nach McCains Kommentaren dazu.



Zahlreiche Republikaner, die die Rede Cunninghams live erlebt haben, haben sich bereits bei der örtlichen Partei über John McCains Verhalten beschwert.
Mit dieser Sache hat John McCain einen schweren Fehler gemacht, der seinen Wahlkampf nachhaltig schädigen könnte.

Thursday, February 21, 2008

Krieg der Blogger

Zwischen den Journalisten Stefan Niggemeier und Henryk M. Broder (politisch stehe ich letzterem Nahe) ist ein sehr unterhaltsamer Kleinkrieg entbrannt. Niggemeier nennt Broder in der FAS zum Beispiel einen "Berufs-Wahnsinnigen", Broder betitelt Niggemeier mit "Schweinchen Schlau" und "Kommissar Erbsenzähler".

Stefan Niggemeier ist unter anderem Miterhausgeber des BILDblog, zudem betriebt er einen eigenen Blog.

Nachdem sich Niggemeier kritisch bis beleidigend über Broder geäussert hat nimmt nun Henryk M. Broder (Homepage) Niggemeier und BILDblog auf die Schippe.

Hier ein lustiger Seitenhieb auf zum Beispiel diesen Eintrag von BILDblog!

Und hier ein genialer Artikel über die Macher und Leser von BILDblog !

Wednesday, February 20, 2008

Neues zur Hessen-Wahl...

...gibt es hier. Klingt auf alle Fälle interessant...

Monday, February 18, 2008

Spiegel: Osama für Obama!

Als im Wahlkampf 2004 der ein oder andere republikanische Kommentator meinte, Osama bin Laden würde für John Kerry stimmen, bewerteten die deutschen Medien dies als kleinen Skandal. Um so überraschender sind die deutlichen Worte, die Spiegel Online in diesem Artikel über Barack Obama findet:

Die wahren Gewinner der amerikanischen Präsidentschaftswahlen hießen Osama Bin Laden und Mahmud Ahmadinedschad.


Gemeint ist der von Obama geforderte Truppenabzug aus dem Irak, und der Spiegel hat an dieser Stelle immerhin teilweise recht:

Der Fehler, diesen Krieg begonnen zu haben, lässt sich eben nicht dadurch wieder gut machen, dass man ihn Hals über Kopf beendet. Einem zügigen Abzug der US-Armee würde mit übergroßer Wahrscheinlichkeit ein blutiger Bürgerkrieg folgen. Al-Qaida würde sich endgültig im Irak einnisten.


Osama bin Laden und Mahmud Ahmadinedschad würden sich über einen Sieg Obamas freuen. Das kann niemand wirklich wollen! Kompliment an den Spiegel für diese ungewohnt klare Sicht der Dinge!

Thursday, February 07, 2008

Mitt Romney gibt auf

“If this were only about me, I’d go on, but it’s never been only about me. I entered this race because I love America, and because I love America in this time of war, I feel I have to now stand aside, for our party and for our country.” - Mitt Romney
Gestern habe ich es gefordert, heute hat er es getan: Mitt Romney ist aus dem Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur ausgestiegen. Dieser Schritt war richtig und tut dennoch weh - Mitt Romney war von Anfang an mein Favorit für diese Wahl. Amerika und die Welt hätten mit ihm einen großartigen Mann an der Macht gehabt. Ich ziehe den Hut vor einem bis zum Umfallen engagierten Wahlkämpfer, der laut CNN 40 Millionen Dollar seines Privatvermögens in die Kampagne gesteckt hat (laut Fox News war es wesentlich mehr). Danke, Mitt Romney - und alles Gute für die Zukunft.

John McCain ist der Kandidat der Republikaner. Noch im Sommer 2007 war er pleite, hatte kaum noch Unterstützer - beeindruckend. Selbstverständlich werde ich mich zu McCain später noch ausführlich äußern.

Es wäre nicht nur ein Trost, sondern auch wie schon gestern gesagt eine strategische Notwendigkeit, dass John McCain sich nun schnell mit Mike Huckabee abspricht und ihn zu seinem Running Mate erklärt.

UPDATE:
Diese herausragende Rede von Mitt Romney zeigt, wie schade es ist, dass er nun nicht der nächste US-Präsident werden kann.

Wednesday, February 06, 2008

Was jetzt passieren muss

Der Super Tuesday ist gelaufen. Hier sind die vollständigen Ergebnisse. Wie kann und soll es nun weitergehen?

Entgegen der Prognosen hat mein Favorit Mitt Romney Kalifornien und damit den größten Batzen an Delegiertenstimmen nicht gewonnen. Trotz seiner guten Performance unter anderem in Colorado und Massachusetts fällt er damit weit zurück. In Staaten wie West Virginia oder Georgia haben sich die konservativen Republikaner Romney und Huckabee die Stimmen gegenseitig abgenommen - nun gibt es keinen starken innerparteilichen Gegner zum gemäßigten John McCain. Das ist schade.

Offensichtlich kommt John McCain aber gut an und ist nicht mehr zu stoppen. So schwer es mir fällt, muss ich daher sagen: Mitt Romney sollte aussteigen. John McCain muss sich umgehend mit Mike Huckabee absprechen und ihn zu seinem Running Mate (= zukünftiger möglicher Vizepräsident) erklären. Zum Wohle der Partei könnte ich mir dies sogar auf einer Pressekonferenz mit allen drei Kandidaten vorstellen. John McCain ist für viele Konservative nur mit einem Running Mate wie Mike Huckabee wählbar, und der Super Tuesday hat gezeigt, dass Huckabee hohe Popularitätswerte hat. Für ihn wäre das Amt des Vizepräsidenten ein Sieg. Mit dem Duo McCain/Huckabee wären die Republikaner für die Wahl im November gut aufgestellt.

Die Werbung für Mitt Romney bleibt aber auf diesem Blog, solange er noch im Rennen ist!

Noch ein paar Worte zu den Demokraten: die Entscheidung wird sich um weitere Wochen verzögern, auch hier wäre es vielleicht von Vorteil für die Republikaner, mit der Kandidatenkür zuvorzukommen. Ich glaube weiter an einen republikanischen Sieg im November, aber anders als noch in einem früheren Post angedeutet muss ich nach weiteren Reden und TV-Debatten sagen, dass eine Präsidentin Clinton besser wäre als ein Präsident Obama. Seine Unwissenheit in vielen Fragen ist erschreckend, Erfahrung hat er keine. Seine Wahlkampfveranstaltungen hatten zu Anfang noch Elan, jetzt wirkt das Obama-Lager wie eine Sekte, die gebetsmühlenartig ihr "Yes We Can"-Mantra herunterbetet und sonst nichts zu bieten hat.
Mehrere Obama-Fans in meinem Bekanntenkreis konnten mir keine einzige seiner politischen Positionen erklären. Das sagt vielleicht etwas über Obama aus, vielleicht etwas über meine Bekannten, vor allem aber offenbart es schonungslos, dass die Obama-Kampagne ausschließlich auf Emotionen setzt. Bei einem so wichtigen Amt sollten inhaltliche Positionen aber vorrang haben.

Tuesday, February 05, 2008

Vor dem Super Tuesday...



Ein absoluter Brüller ist dieses Video von Fox News. Keine Geringere als Ann Coulter erklärt hier, für Hillary zu stimmen, wenn John McCain der Kandidat der Republikaner wird. Sean Hannity (ist rechts, sitzt links) ist irritiert, Alan Colmes (umgekehrt) nimmts mit Humor. Ein Must See!

Das ganze zeigt die Probleme, die McCain mit der republikanischen Basis hat. Er ist einfach nicht so konservativ wie manch anderer, der noch im Rennen ist. Ich habe großen Resppekt vor Senator McCain, drücke aber weiter die Daumen für Mitt Romney. Neueste Umfragen zeigen, dass er heute ein paar Staaten gewinnen kann. Sie zeigen aber auch, dass Mike Huckabee ihm viele entscheidende Stimmen abjagen wird. Um zu verhindern, dass John McCain der Kandidat wird, hätten die beiden ihre Kräfte bündeln müssen.

Update: mein Lieblingsjournalist Neil Cavuto fragt da nochmal nach...