Monday, June 30, 2008

Texaner repräsentiert Deutschland

Die deutsche Nationalhymne beim EM-Finale wurde von einem evangelikalen Texaner vorgetragen.

Wenn das Claudia Roth erfährt...

Saturday, June 28, 2008

Change I can believe in

Diese Neuigkeit dürfte so manches deutsche Gemüt zum Erhitzen bringen.

Schon passiert.

Thursday, June 26, 2008

Die Deutschen und die Flagge

Unsere Nationalmannschaft steht im EM-Halbfinale, Glückwunsch! Die Nation ist wie zuletzt 2006 in Schwarz-Rot-Goldener Feierlaune. Die Flagge der BRD ist allgegenwärtig - an Autos (auch an meinem), auf Balkonen, auf Klamotten und und und.
Seit der WM wissen immerhin die meisten Deutschen, dass Schwarz nach oben und Gold nach unten gehört. Eine besondere inhaltliche Bedeutung scheint die Fahne aber dennoch nicht für sie zu haben.
Mal abgesehen davon, dass ich Gesichtsbemalungen und Kostümierungen in den Nationalfarben albern und recht unästhetisch finde ist es der Umgang mit der Flagge an sich, bei dem die Deutschen Nachhilfe brauchen.
Beim public viewing habe ich gesehen, wie die Flagge der Bundesrepublik als Knautschkissen gebraucht wurde, wie sie dutzendfach auf dem Boden rumlag oder als Decke für schmutzige Füsse missbraucht wurde. Auch ich habe gestern die Fahne kurzzeitig als Fächer benutzt. Für die Deutschen scheint ihre Flagge weniger nationales Symbol, denn vielmehr ein Party-Accessoire zu sein.
Dabei gibt es eine Flaggen-Ethik, in Deutschland noch nicht so verbreitet wie in anderen Ländern, aber immerhin. Denn "so wie man mit der Fahne umgeht, so denkt man auch über das Land. Deshalb gehört zu einer Fahne auch eine gewisse Würde."
Also, liebe Fans - passt doch ein bisschen auf!

Wirklich nachdenklich gestimmt hat mich in diesem Zusammenhang aber dieser Artikel von Lizas Welt - insbesondere der letzte Absatz... (vor dem Update!).

Saturday, June 14, 2008

Tim Russert 1950-2008

Tim Russert, einer der ganz großen amerikanischen Journalisten, ist am Freitag überraschend verstorben. Die Medien berichten nonstop.
Erste Reaktionen hier.

Erste Reaktionen:

"Laura and I are deeply saddened by the sudden passing of Tim Russert. Those of us who knew and worked with Tim, his many friends, and the millions of Americans who loyally followed his career on the air will all miss him.
As the longest-serving host of the longest-running program in the history of television, he was an institution in both news and politics for more than two decades. Tim was a tough and hardworking newsman. He was always well-informed and thorough in his interviews. And he was as gregarious off the set as he was prepared on it.

Most important, Tim was a proud son and father, and Laura and I offer our deepest sympathies to his wife Maureen, his son Luke, and the entire Russert family. We will keep them in our prayers."

- President George W. Bush


"There wasn't a better interviewer in television, a more thoughtful analyst of our politics and he was one of the finest men I knew."

- Barack Obama


"We know that Tim Russert leaves a legacy of integrity of the highest levels of journalism. And we'll miss him, we'll miss him a lot."

- John McCain


"Tim was one of the funniest guys that I knew. It's hard to find a picture of Tim, when he's not smiling. He was very, very good at what he did. He was an example for all journalists today and tomorrow."

- Roger Ailes

Thursday, June 12, 2008

Vorurteile und Rassismus

In diesem sehr guten Artikel bei Welt online geht es um die immer wieder gestellte Frage, ob Amerika bereit für einen schwarzen Präsidenten ist - und um die Vorurteile gegenüber den USA, die in dieser Frage stecken.

Wednesday, June 11, 2008

Neues von McCain

Auf der Homepage von John McCain gibt es endlich ein paar gelungene Wallpaper, Icons und Banner. Alle, die McCain im Wahlkampf unterstützen möchten - beteiligt euch!

JohnMcCain.com

Die Bushs in Deutschland

Selten glänzte die Air Force One so prachtvoll wie gestern Abend, als George W. und Laura Bush zu ihrem letzten präsidialen Deutschland-Besuch in Berlin eintrafen. Damit schliesst sich der Kreis - beim ersten Deutschland-Besuch am 22. Mai 2002 stand ebenfalls Berlin auf dem Programm. Damals waren alle deutschen und amerikanischen Fernsehsender live dabei (auch wenn die US-Medien an diesem Abend weitgehend mit Chandra Levy beschäftigt waren, und so die antiamerikanischen Demonstrationen zum Glück keine Beachtung fanden).

Das jetzige Treffen mit der Bundeskanzlerin findet im kleinen Rahmen statt. Gestern ein Barbecue, heute Gespräche mit dem Aussenminister, dann geht es schon weiter nach Rom.

Die Medien strafen Bush wieder mal mit Verachtung. Immerhin teilweise empfehlenswert sind diese beiden Bilderserien bei stern.de: Bush auf Abschiedsbesuch und Wie Bush sich selbst sieht. In letzterer gibt es ein paar aufschlussreiche Zitate des Präsidenten.

Einen Rückblick auf Bushs 5 Deutschland-Besuche wird es im Rahmen der Berichterstattung über das Ende seiner Amtszeit bei CMB online geben.

Tuesday, June 10, 2008

Bush wieder in Deutschland!

In dieser Minute ist es soweit - George W. Bush ist wieder in Deutschland. Es ist sein 5. und wahrscheinlich letzter Besuch in Deutschland. Kein anderer Präsident ausser Bill Clinton hat unser Land so oft besucht. Mehr in kürze.

Sunday, June 08, 2008

Neue Jobs für Hillary und Kaffee für McCain

Sollte Hillary Clinton nicht Vizepräsidentin, Oberste Richterin oder Ministerin werden - hier sind 7 nette Ideen, wie sie sich die Zeit vertreiben kann. Besonders schön natürlich # 4.

Apropos Starbucks - John McCain wird fast täglich mit einem Venti-Becher gesichtet. Das fällt auch Bloggern mittlerweile auf.

Wednesday, June 04, 2008

A Night To Remember

Nach den letzten Primaries hat Barack Obama nun die Kandidatur der Demokraten sicher. Es war eine lange und aufwühlende Polit-Nacht für Beteiligte und Beobachter.
Die TV-Sender sprachen von einem hisrorischen Moment. Barack Obamas Rede in St. Paul war eindeutig die beste bisher. Stolz und zugleich bescheiden erklärte er sich zum Sieger über Hillary Clinton. Die Arena bebte. Die Rührung und Begeisterung lag spürbar in der Luft.
Emotional ging es derweil auch bei Hillary Clinton zu, über die gestern schon an dieser Stelle geschrieben wurde. Ihre Rede triefte förmlich vor Kitsch und Pathos - kurzum, auch sie war genial. Die Präsidentschaft Clintons ist erstmal vom Tisch, die Freude darüber bei Konservativen groß - aber in dieser Nacht hatte man tatsächlich Mitleid mit ihr.
John McCain gratulierte beiden Demokraten zu ihrem harten Kampf. Sein Publikum war deutlich kleiner, seine Bühne unschön gestaltet. Nicht nur deswegen benötigt der Mann dringend bessere PR-Leute. Inhaltlich mag er noch so überlegen sein - seine Auftritte sind es nicht.

Eine entspannte und fröhliche, aber auch andächtige Atmosphäre bot das amerikanische Fernsehen - CNN wieder vor Fox News. Besonders als Anderson Cooper die Panel-Diskussionen leitete brach mehrfach Gelächter aus. Sehr bezeichned ist, was die WELT heute über die Wahlnacht auf MSNBC schreibt:

„Das ist die Mondlandung, nicht, Tom?“ Der sonst so angriffslustige Keith Olbermann, neuer Starmoderator des Senders MSNBC, hatte bei der Frage hörbar einen Kloß im Hals. Und Tom Brokaw, Altstar des Senders, in Amerika berühmter, als Ulrich Wickert es je in Deutschland sein kann, Brokaw wischte sich rasch eine Träne weg, bevor er in die Kamera aufblickte. „Ja, Keith, das ist wie die Mondlandung.“
Sekunden zuvor hatte der Dritte in der Runde, Jimmy Carters einstiger Mitarbeiter und nun ebenfalls als Moderator tätige Chris Matthews Tränen mühsam unterdrückt. „Das ist ein solcher Moment für die ganze Welt – für Afrika, den Nahen Osten, für Indien, ja sogar Bangladesch...“, und war in Erinnerungen verfallen über ein Treffen mit Bischof Desmond Tutu, der ihn gefragt hatte, wann denn endlich die amerikanischen Schwarzen diesen unsichtbaren Käfig aufstoßen würden... Heute.


Bei NBC/MSNBC werden die Nachrichten von erklärten Linken kontrolliert und moderiert. Hätte es eine derart emotionale Runde unter umgekehrten Vorzeichen auf Fox News gegeben, wäre das deutsche Kommentariat sofort zur Stelle, um dies als Skandal zu brandmarken. Schade, dass Medien nicht fair sind.

Wie auch immer, die bisher längste Primary Season ist vorbei, der richtige Wahlkampf kann beginnen.

Tuesday, June 03, 2008

Was nun, Hillary?

Der Traum von der Präsidentschaft scheint für Hillary Clinton vorerst ausgeträumt zu sein. Nach über 17 Monaten zehrenden Wahlkampfs wird Barack Obama bei den letzten Vorwahlen heute Nacht die entscheidenden Stimmen bekommen und genug Superdelegierte auf seine Seite ziehen können.
Mittlerweile scheint es nicht mehr wahrscheinlich, dass die ehemalige First Lady eine Kampfabstimmung auf der National Convention anstrebt. Auf Druck der Parteispitze - und aus eigener Einsicht - wird sie wohl im Laufe der Woche anerkennen, dass Obama der Kandidat ist.

Schon vor Wochen wurde Clinton aufgefordert, aus dem Rennen auszusteigen, sie tat es nicht. Die schmerzvolle Realität musste sich langsam, sehr langsam, in Hillary setzen. Ihr Lebenswerk ist (vorerst?) gescheitert.

Die Reise begann 1975 mit der Ehe mit Bill. Der ein oder andere Beobachter unterstellt ihr bereits hier, aus Karrierekalkül gehandelt zu haben. Das ambitionierte Paar kam schnell nach oben. Als Bill Präsident war wollte Hillary nicht nur repräsentieren, mischte immer wieder in der Politik mit. Ein ums andere Mal erduldete sie die Demütigungen ihres ehebrechenden Gatten und hielt ihm die Treue - wieder aus eiskaltem Machtstreben? Sah Hillary ihren finalen Triumph, das Ziel, für das kein Preis zu hoch ist, vor ihrem inneren Auge, wann immer Monica Lewinsky die Türen des Oval Office von innen verschloss?

Man kann sie tatsächlich als die Ice Queen sehen, die alles tun würde, um ans Ziel zu gelangen.
Auf ihre Arbeit im Senat folgte dann endlich die seit Jahren, Jahrzehnten herbeigesehnte Präsidentschaftsbewerbung. Den innerparteilichen Sieg hielt sie - noch bis zum 4. Februar 2008 - für reine Formsache. Wer sollte sich ihr in den Weg stellen? Keiner der möglichen anderen Kandidaten stellte eine ernsthafte Gefahr dar.

Doch dann kam alles anders. Nicht ihre Erfolge, nicht ihre Verbissenheit, nicht ihre Erfahrung und nicht ihr Geschlecht konnten helfen gegen den charismatischen, aber substanzlosen Wanderprediger. 75.000 kamen an einem Tag, um ihn reden zu hören - und Jay Leno will beobachtet haben, wie der Mann aus Illinois sie danach alle mit nur fünf Broten und zwei Fischen sättigte.

Hillary Clinton konnte trotzdem nicht aufgeben. Jahrzehnte der Vorbereitung. Jahre der Demütigung. 17 Monate, jeden Tag eine andere Stadt, jede Nacht kaum Schlaf. Eine andere Option als den Sieg gab es für sie nie.

Hoffentlich hat sich Hillary Clinton an die Situation gewöhnen können. Denn sonst ist ihr in der Verzweiflung alles zuzutrauen.